Sommer­wander­fahrt 2018

Sommer­wander­fahrt 2018

Auch in diesem Jahr organisierte der Rathenower RC Wiking wieder eine, inzwischen schon fast traditionelle, Sommerwanderfahrt, die vom 22.07. bis zum 27.07.2018 acht Ruderkameraden von den Ruppiner Gewässern über eine Strecke von 230km bis ins heimische Bootshaus nach Rathenow führte.

Am 22.07.2018 klingelte um 6.15 Uhr der Wecker. Ist das nicht ein bisschen früh für einen Sonntagmorgen? Naja, was soll’s… für eine tolle Wanderfahrt mit netten Leuten, opfert man doch gerne etwas von seinem Schlaf. Pünktlich um 7.30 Uhr trafen sich alle gut gelaunt am Rathenower Bootshaus für die Fahrt zum Neuruppiner Ruder-Club - inklusive Bootshänger.

Für die heutige Tagesfahrt nach Boltenmühle hatten sich insgesamt 13 Ruderkameraden in zwei Doppelvierern und einem Doppelzweier zusammengefunden. Eine weitere Gruppe entschloss sich dazu die Strecke mit dem Fahrrad zurückzulegen, wobei sich alle in der Mittagspause im Hotel und Restaurant Boltenmühle trafen. Bei leichtem Regen, der unserer Stimmung aber keinen Abbruch tat, ging es wieder ab aufs Wasser - nächster Treffpunkt in der Waldschenke Stendenitz zu Kaffee und Kuchen. Ein kleiner Abstecher über den Zermützelsee bis zur Einfahrt zum Rhin wurde vor der Kaffeepause auch noch in Angriff genommen. Dabei war der Doppelzweier so in Fahrt, dass er im Anschluss beinahe an der Waldschenke vorbeifuhr. Zum Glück stand unser Fahrtenleiter am Ufer und gab überschwänglich Handzeichen, die der Doppelzweier schließlich erblickte. Nach einer leckeren Kaffee-, Kuchen-, und Eispause ging es bei bestem Sonnenschein zurück zum Neuruppiner Ruder-Club. Dort verabschiedeten sich die Radfahrer sowie ein Teil der Ruderer und trat die Rückfahrt nach Rathenow an. Mit 33,5 km ohne Gepäck, nur einer Schleuse, und ausgiebigen Pausen bildete die Tagesfahrt den entspannten Auftakt zur diesjährigen Sommerwanderfahrt.

Ab dem zweiten Tag ruderten die acht übriggebliebenen Teilnehmer in zwei Loch-Vierern mitsamt Gepäck von Neuruppin nach Oranienburg. Die Strecke von 43 km mit drei Schleusen und einmal Umtragen führte über den Ruppiner See zum Bützsee, weiter über den Bützrhin, Kremmener Rhin und Ruppinerkanal bis zur Havel. Während es am Vortag zwischenzeitlich leicht geregnet hatte, machte nun allen die große Hitzewelle zu schaffen. An der Schleuse Hohenbruch legten wir deshalb eine kleine Rast ein, nachdem der nette Schleusenwärter uns sogar noch während seiner Mittagspause geschleust hatte. Kurz vor unserem Tagesziel erreichten wir die Umtragestelle zur Havel. Da sich das Einlegen der Boote etwas schwierig gestaltete, wurde kurzerhand der erste Vierer nur mit zwei Ruderinnen besetzt, damit noch ausreichend Hände für das zweite Boot an Land waren. Stattdessen bekamen sie das gesamte Gepäck an Bord - einer kurzzeitig etwas wackeligen, aber auch lustigen Angelegenheit für die letzten Kilometer. Vorbei am Schloss legten wir schließlich am späten Nachmittag beim WSC Möwe Oranienburg an.

Am Dienstag ging es weiter der Havel folgend bis nach Gatow. Die Strecke von 35km war zwar eine der leichteren Aufgaben, dennoch entschied sich die Gruppe aufgrund der großen Hitze morgens früh aufs Wasser zu gehen. Da die Schleuse Spandau gesperrt war, mussten wir die Bootsschleppe verwenden, was für den einen oder anderen eine neue Erfahrung war. Wir nutzen die Gelegenheit für einen Schlenker zur Scharfe Lanke und die Etappe endete beim Ruderverein Collegia 1895. Abends gönnten wir uns zur Abkühlung noch einen Sprung ins Wasser.

Die vierte Etappe führte auf der Havel vorbei am Schloss Babelsberg und über den Tiefen See. Eine Stadtführung aus einer ganz besonderen Perspektive erlebten wir, indem wir durch Potsdam am Theaterschiff und entlang des alten Rathauses ruderten. Weiter ging es über den Templiner See und den kleinen Zernsee bis wir schließlich zur Badestelle Phöben gelangten, die wir zu einer ausgiebigen Mittagspause nutzen. Insgesamt absolvierten wir bei der weiter anhaltenden Hitzewelle stolze 43km. Im Seesportclub Ketzin wurden wir beim Anlegen - wie immer - sehr nett empfangen.

Dank Monika waren wir am Donnerstag ohne Gepäck unterwegs. Dennoch war diese Etappe mit 44km bis nach Plaue eine anspruchsvolle Etappe. Des Weiteren stellte sich auf dem Weg zur Stadtschleuse Brandenburg heraus, dass diese kaputt war. Also mussten wir umkehren und nach einer anderen Lösung suchen. Die nahegelegene Umtragestelle in Bran ist für Ruderboote jedoch kaum geeignet - und für Vierer schon gar nicht. Daher mussten wir über den Silokanal zur Vorstadtschleuse Brandenburg rudern, die eigentlich nur für den Schifffahrtsverkehr vorgesehen ist. Einen Abstecher zur Regattastrecke ließen wir uns dann nicht nehmen. Nach eine Mittagspause dort ging es zum Baden auf die Insel und wir ruderten anschließend weiter über den Silokanal, den Quenzsee und den Plauer See bis zum Ruder-Club Plaue/Havel.

Voller Vorfreude auf das heimatliche Bootshaus ging es am letzten Tag von Plaue wieder zurück nach Rathenow. Dies war mit 34km und ohne Gepäck eigentlich eine entspannte Etappe. Lediglich der erste Teil war kurzzeitig etwas hektisch, da wir unbedingt die 9.00 Uhr Schleusung in Bahnitz erreichen wollten. Also wurde ein kleiner Zwischenspurt notwendig. Nach einem kurzen Telefonat mit dem Schleusenwärter entspannte sich die Lage aber, da er so nett war, mit der Schleusung ein paar Minuten auf uns zu warten. Gegen 13 Uhr erreichten wir schließlich unser Ziel und legten am Rathenower Ruder-Club Wiking an.

Die Sommerwanderfahrt endete mit einem gemütlichen Grillabend im Bootshaus. An dieser Stelle gilt es ein großes Dankeschön auszusprechen. Danke Stefan, du warst wieder ein super Fahrtenleiter! Vielen Dank Klaus für den Bootstransfer und Monika für den Landdienst. Aber natürlich auch ein großes Dankeschön an die Gruppe … ihr wart wieder grandios, ick komme wieder!

Justine Maß