Rathenower Ruderjugend in Wusterwitz

Rathenower Ruderjugend in Wusterwitz

Bei zunächst widrig erscheinenden Bedingungen starteten 25 Rathenower Ruderer am 13. Juli 2024 auf dem großen Wusterwitzer See in Richtung Rathenow. Bereits am Vortag wurden die Boote verladen, um morgens um 6 Uhr mit dem Bootstransport zu starten. Der leichte Nieselregen wurde nach dem gemeinsamen Aufriggern von Sonnenstrahlen abgelöst; der Wind legte sich und das Wasser wurde spiegelglatt.

Auf den ersten Kilometern in Richtung Plaue bestaunten die jungen Ruderer die Naturbelassenheit der ursprünglichen Wusterwitzer Gewässer und die großen Pötte der Berufsschifffahrt. Nach einer Frühstücks- und Badepause, etwa einen Kilometer unterhalb des RC Plaue, ging es weiter über die dort sehr seenartige Havel. Dabei meisterten die Boote diverse Hindernisse wie die Wasserski-Strecke, starken Wellengang und Hausboote mit nicht sehr erfahrenen Bootsführern.

Während der Fahrt wurden Grundlagen des Wanderruderns geübt: vorausschauenden Kurs wählen, alle Plätze in den Booten durchwechseln, Boote zum Päckchen zusammen legen - und auch einfach die Zeit in der Sonne beim Trink-AK ;-) genießen. In Kranepuhl angekommen, gab es eine ausgiebige Siesta bei einem dortigen Ruderkameraden. Die Pause nutzten viele der Kinder, um sich besser kennenzulernen, zum Ballspielen oder Baden - und zum Kraft tanken.

Einige Zeit und Kilometer später machten die Boote einen Abstecher auf den Pritzerber See. In Hohenferchesar angekommen, wurde der Wind stärker. Die Kinder lernten schnell, dass das Zusammenspiel aus geringer Wassertiefe, kombiniert mit mäßigem Wind, für hohe und zum Teil unvorhersehbare Wellen sorgen kann. Auch diese Schwierigkeiten wurden gemeistert.

Wieder zurück auf der Haupthavel, war das Tagesziel in greifbarer Nähe. Zuvor erwartete die jungen Ruderer ein weiteres Highlight – die Kahnschleuse. Die Boote mussten von der oberen auf die untere Staustufe gebracht werden. Da die Kahnschleuse mit ihren 12 Metern Länge und 2,7 Metern Breite nicht wesentlich größer als ein gesteuerter Vierer mit Skull ist, hatten alle Kinder Respekt davor. Der Fahrtenleiter und die beiden anderen Obleute kamen beim Durchschleusen der Boote auch sehr ins Schwitzen, - mehr als beim Rudern.

Am Biwakplatz Bahnitz, dem Tagesziel, angekommen, wurden die Boote aus dem Wasser geholt und für die Nacht fertig gemacht. Parallel zum Zeltaufbau begann der Grillmeister das Entfachen des Feuers zu zelebrieren. Nach einem schmackhaften Abendessen bastelten die Kinder gemeinsam Ansteckbuttons mit dem Logo des Vereins für ihre Kopfbedeckungen oder Rucksäcke, sowie einen extra für die Kinderwanderfahrt 2024 entworfenen, limitierten Anstecker. Mit Musik am Feuer klang der Abend gemütlich aus.

Am nächsten Morgen, nach dem gemeinsamen Frühstück, machten sich die Boote mit durchmischten Mannschaften auf den weiteren Weg in Richtung Rathenow. Ein Highlight des Vormittags war der Abstecher in das Hafenbecken Döberitz, in dem ein Schiff zur Entladung lag. An diesem sehr sonnigen und heißen Nachmittag gehörten auch das “Erlernen” von Wasserschlachten mit dem Bootsmaterial und eine ausgedehnte Pause an der Naturbadestelle in Premnitz zum Programm. An der Badestelle in Böhne erwartete die jungen Ruderer noch eine Überraschung: ältere Vereinsmitglieder spendierten Eis für alle. In der prallen Nachmittagssonne zogen sich die verbliebenen Kilometer … und mit der Ankunft am Heimatbootshaus war die Fahrt noch nicht beendet. Schnell erledigten viele Hände die Boots- und Materialpflege, da bereits der Duft des Abendessens lockte.

Für alle Kinder war diese Wanderfahrt definitiv ein Highlight der Saison und ein wichtiger Schritt in Richtung Fahrtenabzeichen. Ein großer Dank geht an alle Obleute und den Landdienst, ohne die derartige Fahrten nicht möglich wären.

Philipp Klinger
Philipp Klinger Philipp engagiert sich für unser breitensportliches Angebot im Kinder- und Jugendbereich.